daz milte niht bestætet.
ein boum niht wol gerætet,
der in der wüeste aleine stât.
swenn er dâ liute niht enhât,
die dicke niezent sîne fruht,
sô wirt an im grôz ungenuht
geschepfet und gebildet:
wan er sô gar erwildet,
daz er ze jungest wênic birt
Kein Reich kann stabil sein,
das nicht durch Freigiebigkeit gestärkt wird.
Ein Baum, der allein in einer öden Gegend steht,
kann nicht groß und kräftig werden,
wenn er keine Leute hat,
die sich oft seine Früchte zunutze machen –
denn dann wird er heftig
wuchern und Unkraut ausbilden,
und schließlich derart verwildern,
dass er letztlich kaum Früchte ausbildet