Montag, 28. September 2020
Kommentar
13170-13219
Dienstag, 22. September 2020
Kommentar
13120-13169
Montag, 21. September 2020
Kommentar
13070-13119
daz aller grœste wunder,
daz von strîte ie wart vernomen.
ich lâze iuch ûf ein ende komen,
wer dô verdarp und wer genas.
swaz in dem strîte fürsten was,
Donnerstag, 17. September 2020
Kommentar
13017-13069
Studentische Unterstützung, Teil 2
Und weiter geht es mit der zweiten Gruppe. Mein herzlicher Dank geht an Elisa Kritikos, Sandra Lachmann, Malina Bonefeld, Joshua John Crell, Katrin Franzen, Julia Hilgers, Chiara Simon, Katharina Wölke und natürlich wiederum an Volker Sliepen.
Montag, 14. September 2020
Kommentar
13170-13243
Freitag, 11. September 2020
Kommentar
Genau, die Nachricht kommt herangerauscht (»mit Sausen und Stürmen«, V. 13121) und man erfährt, dass »ir lantgesinde« (V. 13122) erschlagen wurde, was man vielleicht mit »Landsleute« übersetzen könnte, um deutlich zu machen, dass es sich hier tatsächlich um einen umfassenden Angriff auf eine Gemeinschaft handelt(e).
Sollte man den Hinweis, dass »her Lâmedon wart tôt gesehen« (V. 13125) vielleicht so verdolmetschen, dass man Lamedon »hat sterben sehen«? Ich frage mich nämlich, ob hier das Sehen und die Sichtbarkeit vielleicht wichtig sein könnten – und dann wäre es schade, wenn man diese Information in der Übertragung verliert.
Immer ein bisschen schwer tue ich mir bei der Übersetzung von »nôt« (V. 13133). Die Übersetzung von »marterlîchiu nôt« mit »schmerzhafte Not« ist schon ziemlich gut, finde ich; aber vielleicht könnte man den Schmerz zum Substantiv machen, z.B.: »qualvoller Schmerz«. À propos Leid: das »herzeleide« in V. 13136 ließe sich mit »innig« oder »von ganzem Herzen« übersetzen.
Sehr gelungen scheint mir die Übersetzung der schwierigen Verse 13140f. zu sein. Mittelhochdeutsch »mez« meint hier wohl Ziel oder Richtung – und man könnte höchstens noch ein »weg von dort« ergänzen.
Versteht man das heute gut, wenn es heißt, dass jemand »seine Fehde niederlegte«? Wenn nicht, dann ließe sich vielleicht davon sprechen, dass die Fehde beendet wurde. Und bei »begraben« (V. 13145) denkt man heute wohl an den Friedhof; gemeint ist an der Stelle aber wohl, dass er manch bitteren Kummer »auf dem Herzen« hatte. Und dieser bittere Kummer ist es, der zu einem Verhalten führt, dass zum Erbarmen war (V. 13146).
Sehr gut gefällt mir der Abschnitt V. 13150-13153 und auch mit den darauffolgenden Versen bin ich ganz einverstanden. Bei V. 13166 habe ich überlegt, ob man an der Stelle etwas stärker formulieren sollte, z.B. »wegen des verdammten Unglücks« (statt »wegen des großen Unglücks«). Da müsste man sich möglicherweise einmal ansehen, wie genau Konrad von Würzburg das Wort »verwirken« einsetzt.
13120-13169
her Lâmedon wart tôt gesehen.
swaz von den Kriechen was geschehen,
daz wart in allez dô geseit.
nû Prîamus die wârheit
umb den vater sîn vernam
daz Troye was zerstœret,
dô wart von im gehœret
clag unde marterlîchiu nôt.
brâht mit im al sîn ritterschaft.
betrüebet unde jâmerhaft
von dannen gegen Troye wider.
er leite sîn urliuge nider
und îlte hein ze lande.
beswærde manger hande
in sînem herzen lac begraben,
wan er begunde sich gehaben
erbermeclichen alzehant.
dô beidiu liute unde lant
dô wart dem herzen sîn erwert
vröud unde hôchgemüete.
swaz wunne drinne blüete,
diu reis von jâmers rîfen abe.
sîn gelwez hâr mit ungehabe
vil heize weinte er unde sprach:
Hey, vater, sælic unde guot!
got riuwe, daz dîn edel bluot
âne schult vergozzen sî.
daz möhte niemer sîn geschehen,
daz man dich hæte alsus gesehen
erslagen von den Kriechen.
ich muoz an vröuden siechen,
die wîle daz ich lebende bin,
durch den verworhten ungewin,
daz ich bî dir niht enwas.
Mittwoch, 9. September 2020
Kommentar
Die Übersetzung von »ich lâze iuch ûf ein ende komen« (V. 13072) mit »Ich lasse euch am Ende wissen« gefällt mir gut – zumal solche »Regieanweisungen« oft nicht so leicht zu übersetzen sind. Das »genesen« (bzw. »genas«) im Folgevers würde ich eher mit »am Leben bleiben« (bzw. »blieb«) übersetzen. Den darauf folgenden Vers verstehe ich ein bisschen anders: »swaz in dem strîte fürsten was« meint, glaube ich, »Was es in dem Kampf an Fürsten gab«, also: »Welche Fürsten am Kampf teilnahmen«.
V. 13075 hat wieder eine der schwierigen »Regieanweisungen« und ich verstehe gut, dass man den Verweis auf Mündlichkeit mitübersetzen möchte; ich würde an der Stelle aber doch eher »das werde ich euch erzählen« übersetzen. Aber auch das ist vielleicht nicht die perfekte Lösung für diese Stelle.
Das »des« in V. 13080 meint »darüber/davon«: »Ich verkünde davon wahre Geschehnisse«. Etwas schwierig ist V. 13085, »in allen orten«. Mittelhochdeutsch »ort« bezeichnet Anfangs- und Endpunkte. Hier könnte man vielleicht »in jeder Hinsicht« übersetzen.
Im Folgenden bin ich lange sehr einverstanden – und »aufgebahrt« (V. 13099) ist sehr schön übersetzt, finde ich. Ab V. 13104 könnte man über den Konjunktiv diskutieren; und »veste wunneclich« würde ich eher mit »schöne Festung« übersetzen (»wunneclich« ist das, was »Wonne« bereitet).
Das »bî den zîten« (V. 13111) findet sich bei Konrad von Würzburg häufiger. Ich übersetze (wenn ich mich recht erinnere) meist mit »damals« (o.ä.). Ist an dieser konkreten Stelle vielleicht »bald« gemeint?
13070-13119
Montag, 7. September 2020
Kommentar
Die »Nichtigkeit« in V. 13023 ist mir gleich ins Auge gefallen – die Formulierung gefällt mir gut, weil sie sehr anschaulich und prägnant ist. Das Adverb »wol« im vorherigen Vers führt bei mir immer zu Stoßseufzern, weil es oft nicht leicht zu übersetzen ist und weil es manchmal auch gar nicht übersetzt werden muss. Man könnte überlegen, hier etwas zu übersetzen wie: »Ihr habt den Ursprung der Geschichte von dem Vlies detailliert gehört.«
Vorsicht ist immer geboten bei mittelhochdeutschen Worten, die wir noch kennen, die ihre Bedeutung nicht sehr verändert haben – und die deshalb dazu verleiten, einfach das mittelhochdeutsche Wort mit seinem neuhochdeutschen Äquivalent zu übersetzen. »verdorben« im V. 13027 würde ich eher mit »gestorben« oder »getötet worden« übersetzen.
Bei der Übersetzung von »manger muoter kint« (V. 13033) mit »Männer« frage ich mich, ob man damit nicht Frauen und Kinder ausschließt; um das zu klären, müsste man sich vielleicht die vorherige Darstellung der Kämpfe noch einmal ansehen.
Sehr schön finde ich das »unsinnige Morden« als Übersetzung von »mordes ungefuoc« (V. 13037).
Bei 13040f. frage ich mich, ob man hier nicht von einer Aussage ausgehen sollte, die auch noch für die Zukunft gilt: »… dass eine Nichtigkeit immer und immer wieder zu großem Leid führt«.
V. 13057 verstehe ich ein bisschen anders. Ich glaube, es müsste in etwa heißen: »dabei aber erlitten sie noch weit Schlimmeres«.
Wiederum sehr schön gefällt mir die Übersetzung von V. 13060-13064: einerseits in syntaktischer Hinsicht wegen des Relativsatzes in der Übersetzung; anderseits wegen der Übersetzung »stürzen« für »vellen«.
13017-13069
13020
ez was von kranker sache komen,
daz Lâmedon sîn ende kôs
und manger sît den lîp verlôs,
Ende der Sommerpause und studentische Unterstützung
So langsam wird es Zeit, die Sommerpause dieses Blogs zu beenden. Umso leichter fällt mir der Neueinstieg, weil ich glücklicherweise Unterstützung bekomme, nämlich von einigen Bochumer Studierenden, die eine Übersetzungsübung bei meinem Kollegen Volker Sliepen besucht haben. Zwei Gruppen haben sich mit Konrads »Trojanerkrieg« auseinandergesetzt und erlaubt, ihre Übersetzungen zu präsentieren. Begonnen haben beide Gruppen mit dem Vers 13017. Der Übersichtlichkeit wegen werde ich die Übersetzungen in Stücke zu etwa fünfzig Versen aufteilen. Los geht es mit der ersten Gruppe. Mein herzlicher Dank geht an Volker Sliepen und an Lena Bexte, Ramona Blum, Eda Burhan, Lisa Marie Chlebowitz, Linda Jankowiak, Bernice Kebano, Dilara Öztürk, Maxi Pollack, Melike Yildiz (Demirbag).