Mittwoch, 9. September 2020

Kommentar

Die Übersetzung von »ich lâze iuch ûf ein ende komen« (V. 13072) mit »Ich lasse euch am Ende wissen« gefällt mir gut – zumal solche »Regieanweisungen« oft nicht so leicht zu übersetzen sind. Das »genesen« (bzw. »genas«) im Folgevers würde ich eher mit »am Leben bleiben« (bzw. »blieb«) übersetzen. Den darauf folgenden Vers verstehe ich ein bisschen anders: »swaz in dem strîte fürsten was« meint, glaube ich, »Was es in dem Kampf an Fürsten gab«, also: »Welche Fürsten am Kampf teilnahmen«. 

V. 13075 hat wieder eine der schwierigen »Regieanweisungen« und ich verstehe gut, dass man den Verweis auf Mündlichkeit mitübersetzen möchte; ich würde an der Stelle aber doch eher »das werde ich euch erzählen« übersetzen. Aber auch das ist vielleicht nicht die perfekte Lösung für diese Stelle.

Das »des« in V. 13080 meint »darüber/davon«: »Ich verkünde davon wahre Geschehnisse«. Etwas schwierig ist V. 13085, »in allen orten«. Mittelhochdeutsch »ort« bezeichnet Anfangs- und Endpunkte. Hier könnte man vielleicht »in jeder Hinsicht« übersetzen. 

Im Folgenden bin ich lange sehr einverstanden – und »aufgebahrt« (V. 13099) ist sehr schön übersetzt, finde ich. Ab V. 13104 könnte man über den Konjunktiv diskutieren; und »veste wunneclich« würde ich eher mit »schöne Festung« übersetzen (»wunneclich« ist das, was »Wonne« bereitet). 

Das »bî den zîten« (V. 13111) findet sich bei Konrad von Würzburg häufiger. Ich übersetze (wenn ich mich recht erinnere) meist mit »damals« (o.ä.). Ist an dieser konkreten Stelle vielleicht »bald« gemeint?

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