nâch zweiger jungen megde site
und lâzen spinnen altiu wîp!
wer solte quelen sînen lîp
mit sus getâner arebeit?‹
sus wurden würfel dar geleit
und ein bret schœn unde sleht,
ûf dem der wunneclîche kneht
dâ spilte mit der künigîn
eintweder umbe vingerlîn
od umbe senfte biuze.
wie es sich für zwei junge Frauen gehört –
und spinnen lassen wir die alten Weiber!
Wer will sich denen mit
derartigen Mühen abquälen?«
So wurden also Würfel herbeigebracht
und ein schönes, ebenes Brett,
auf dem der liebenswerte Knabe
dort mit der Königin spielte,
entweder um Fingerringe
oder um sanfte Schubser und Stöße.
[»biuz« laut Lexer »schlag, schmiss, stoss« – wobei ich spontan eher mit »Kuss« übersetzt hätte… Auch das neue mittelhochdeutsche Lexikon hat »Schlag, Stoß«.]
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