Mittwoch, 28. Oktober 2020

Kommentar

Man könnte überlegen, ob man »gelücke« (V. 13524) mit »Schicksal« übersetzt – aber das muss nicht unbedingt sein. »Bewîse dû mich« (V. 13526) mit »schwöre mir« zu übersetzen, ist mutig und nicht wirklich falsch; ich würde aber zum allgemeineren »zeige mir« oder »beweise mir« raten, denn »bewîsen« hat, glaube ich, sehr viel mit aufzeigen, vorzeigen, herzeigen zu tun. Das »gedon« in V. 13529 meint wohl »Anstrengung«, »Mühe« und man könnte überlegen, wie das noch in die Übersetzung passen könnte.

Dann bin ich ein längeres Stück sehr einverstanden und die Übersetzung liest sich flüssig weg. Das »balde« in V. 13547 sollte man vielleicht nicht weglassen (es meint »mutig«, »kühn« – man vgl. das englische »bold«). 

Die Übersetzung »Er fügt ihnen Leid zu, denn er quält sie heftig.« (V. 13550f.) klingt für heutige Ohren fast ein bisschen nach Tierquälerei. Wie wäre: »Er sorgt bei ihnen für große Verluste, weil er sie mit großer Kraft überwältigt.« – Und das »ûzermâze« zwei Verse danach könnte man vielleicht etwas kräftiger übersetzen (»über alle Maßen« o.ä.). 

Das »gesezzen« in V. 13555 könnte möglicherweise tatsächlich gut und sinnvoll mit »lagern« übersetzt sein; allerdings könnte man sich dann fragen, ob die Zentauren einen festen Wohnsitz haben oder umherziehen. Ich hätte spontan eher übersetzt, dass die Zentauren in der Nähe »leben«. 

Mit dem Rest bin ich im Prinzip ganz einverstanden; nur wenn man es ganz genau nimmt, müsste man das Verallgemeinerungspräfix bei »swenne« (V. 13565) übersetzen (»wann immer er will«). 

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