si was ein wol gewahsen maget
und schein der süezen minne fruht
an ir sô zîtic mit genuht,
daz si daz niht ungerne sach,
daz er daz edel obez brach,
daz in ir wunnegarten stuont.
si tet als al die megde tuont,
die sich von êrst beginnent wern,
sô man der minne wil verhern
ir kiuschen unde ir reinen lîp.
Sie war ein gutaussehendes Mädchen
und die Frucht der süßen Liebe
strahlte an ihr so reif und voll,
dass sie das nicht ungern sah,
dass er das edle Obst pflückte,
das in ihrem Lustgarten gewachsen war.
Sie tat das, was alle Mädchen tun,
die sich zunächst wehren,
wenn man den keuschen und reinen Körper
der Liebe erobern will.
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