Dienstag, 16. August 2022

16720-16729

und mit der wunneclichen ranc

umb ir vil werden minne.

er greif die küniginne

mit vrevelichen henden an;

daz tet im nôt, sîn herze enbran

in seneclicher marter:

dâ von er deste harter

wart des mâles ungezogen.

er hete lange dâ betrogen

die juncfrouwen stæte


und sich mit der Liebenswerten 

in einen Ringkampf begab, um ihre überaus kostbare Liebe. 

Mit seinen Händen ergriff er

kühn die Königin,

was ihn zu weiteren Handlungen zwang, denn sein Herz

wurde von sehnsuchtvoller Qual entzündet.

Dadurch wurde er in dieser Situation

noch viel, viel unanständiger. 

Lange hatte er dort

das tadellose Mädchen  


[V. 16724 »daz tet im nôt«: entweder »er musst es tun« oder »dadurch (durch das Ergreifen) geriet er in Not, erhöhte sich sein Verlangen, war er zu weiteren Handlungen gezwungen«. Letzteres scheint mir im Kontext plausibler zu sein.]

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