si locket unde reizet
mich vil ofte zuo dem zil,
daz ich nâch herzeliebe quil.‹
Seht, alsô was diu guote
in herzen unde in muote
verdâht in manger stunde,
dur daz der senewunde
juncherre si sô gerne sach.
er leit dur si grôz ungemach,
als ez der minne kraft gebôt.
Sie lockt und reizt
mich immer wieder, um dafür zu sorgen,
dass ich mich nach Herzensfreude sehne.«
Schaut, in solche Überlegungen war die Gute
mit Herz und Sinn
so manche Stunde vertieft, um herauszufinden,
warum der von Liebesschmerz gepackte
junge Mann sie so gerne sah.
Er litt ihretwegen großes Leid,
so wie es die Macht der Liebe bestimmte.
[V. 15952: mhd. »quellen«, eigentlich »quellen«, »anschwellen«, »in die Höhe dehnen«.]
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