Mittwoch, 8. November 2017

7981-7990

Si wâren beide ein ander holt,
ir triuwe sam ein lûter golt
was gereinet under in.
er sente nâch ir allez hin,
sô trûrte si nâch im her dan.
sus lepte maget unde man
in angestbæren sorgen.
den âbent und den morgen
wâren si dar zuo verdâht,
daz ir wille vollebrâht

Beide liebten sie einander.
So wie pures Gold wurde ihre aufrichtige Ergebenheit zueinander
durch Gegenseitigkeit geläutert: 
Er sehnte alles zu ihr hin,
sie wiederum trauerte wegen ihm her.
So lebten der Mann und die junge Frau
in beängstigender Sorge.
Den Abend und den Morgen über
waren sie gedanklich völlig darin vertieft,
dass ihre Hoffnung erfüllt würde,   

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