13120
diz mære hin von Troye kam
geriuschet z'in geswinde,
wie man ir lantgesinde
erslagen allez hæte
und wie der künic stæte
13125
her Lâmedon wart tôt gesehen.
swaz von den Kriechen was geschehen,
daz wart in allez dô geseit.
nû Prîamus die wârheit
umb den vater sîn vernam
13130
und im daz leide mære kam,
daz Troye was zerstœret,
dô wart von im gehœret
clag unde marterlîchiu nôt.
daz Troye was zerstœret,
dô wart von im gehœret
clag unde marterlîchiu nôt.
von herzen weint er sînen tôt
13135
mit flîzeclicher andâht.
ouch wart ze herzeleide
brâht mit im al sîn ritterschaft.
betrüebet unde jâmerhaft
brâht mit im al sîn ritterschaft.
betrüebet unde jâmerhaft
liez er beliben daz gesez
13140
und kêrte sîner verte mez
von dannen gegen Troye wider.
er leite sîn urliuge nider
und îlte hein ze lande.
beswærde manger hande
von dannen gegen Troye wider.
er leite sîn urliuge nider
und îlte hein ze lande.
beswærde manger hande
13145
in sînem herzen lac begraben,
wan er begunde sich gehaben
erbermeclichen alzehant.
dô beidiu liute unde lant
verwüestet wâren und verhert,
13150
dô wart dem herzen sîn erwert
vröud unde hôchgemüete.
swaz wunne drinne blüete,
diu reis von jâmers rîfen abe.
sîn gelwez hâr mit ungehabe
13155
ûz sînem reiden houpte er brach.
vil heize weinte er unde sprach:
Hey, vater, sælic unde guot!
got riuwe, daz dîn edel bluot
âne schult vergozzen sî.
vil heize weinte er unde sprach:
Hey, vater, sælic unde guot!
got riuwe, daz dîn edel bluot
âne schult vergozzen sî.
13160
und wære ich dir gewesen bî,
daz möhte niemer sîn geschehen,
daz man dich hæte alsus gesehen
erslagen von den Kriechen.
ich muoz an vröuden siechen,
daz möhte niemer sîn geschehen,
daz man dich hæte alsus gesehen
erslagen von den Kriechen.
ich muoz an vröuden siechen,
13165
die wîle daz ich lebende bin,
durch den verworhten ungewin,
daz ich bî dir niht enwas.
dîn herze was ein adamas
an ritterlicher stæte.
Dann erreichte sie die Nachricht,
die mit Sausen und Stürmen von Troja kam,
dass man ihre Leute alle
erschlagen hatte
und dass der tapfere König
Lamedon gestorben war.
Was durch die Griechen geschehen war,
das wurde ihnen alles erzählt.
Als nun Priamus die Wahrheit
über seinen Vater erfuhr
und ihn die schlechte Nachricht erreichte,
dass Troja zerstört worden war,
da hörte man von ihm
Klagen und schmerzhafte Not.
Von Herzen beweinte er seinen Tod
mit beflissener Andacht.
Auch seine ganze Ritterschaft litt dort mit
ihm.
Betrübt und mit gebrochenem Herzen
ließ er das Lager hinter sich
und kehrte mit seinen
Gefährten zurück nach Troja.
Er legte seine Fehde nieder
und eilte heim.
Manch bitterer Kummer
war in seinem Herzen begraben,
weil er sogleich begann, sich barmherzig zu
verhalten.
Da sowohl die Menschen als auch das Land
verwüstet und vernichtet worden waren,
wurden seinem Herzen
Freude und Frohsinn genommen.
Die Wonne, die früher darin geblüht hatte,
gefror nun durch den Kummer.
Vor lauter Trauer riss er sein blondgelocktes Haar
aus seinem gesenkten Haupt.
Er weinte bitterlich und sprach: Oh,
seliger und guter Vater!
Gott soll rächen, dass dein edles Blut
ohne Schuld vergossen wurde.
Und wäre ich bei dir gewesen,
dann wäre dies niemals geschehen,
dass man dich auf solche Weise gesehen hätte,
erschlagen von den Griechen.
Ich werde keine Freude mehr haben
solange ich lebe,
wegen des großen Unglücks,
nicht bei dir gewesen zu sein.
Dein Herz war ein Edelstein
an ritterlicher Beständigkeit.
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