Dienstag, 1. Februar 2022

15910-15919

hie mite blicte er denne dar

in ir ougen unde kôs

daz wilde wunder endelôs,

daz von lebender minne

versigelt was dar inne

und im sîn herze mahte wunt.

ouch maz er dicke sînen munt

z’ir munde rœselehte,

ob er im stüende rehte

und alsô minneclîche als ir.


Nach diesen Worten schaute er ihr dann

in die Augen und erspähte

das endlose, unbezwingbare Wunder,

das von der lebendigen Liebe

dort eingelassen und versiegelt worden war –

und das ihm sein Herz verwundet hatte.

Auch verglich er seinen Mund oft

mit ihrem rosenfarbigen Mund,

um zu sehen, ob seiner ebenso schön sei

und ebenso liebenswert wie ihrer.  

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