Dienstag, 9. September 2014

1451-1460

verr ûz der lîsten grasevar.
diu schrift von hôher koste gar
diu sprach alsus ze tiute:
›swelch frouwe sî noch hiute
diu schœnste ûf disem veste,
sô daz an ir kein breste,
noch kein wandel werde schîn,
der eigen sol der apfel sîn,
noch anders keines wîbes.
ir muotes und ir lîbes

weit aus der grasfarbenen Leiste hinaus.
Die Schriftzeichen – alle von hohem Wert –
die sagten übersetzt folgendes:
›Welche Dame auch immer hier
und jetzt auf diesem Fest die schönste ist,
so dass sich an ihr weder Mangel
noch tadelnswertes Verhalten zeigt,
der soll der Apfel gehören
und keiner anderen Frau.
Was ihre Gesinnung und ihr Aussehen anbelangt,

[Oben (781-790) habe ich »ze tiute« mit »bedeuten« übersetzt; mittlerweile neige ich eher dazu, »auf Deutsch« oder ähnliches zu übersetzen.]

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