Dienstag, 20. Dezember 2016

6361-6370

daz niendert lebet sîn gelîch.
ez wart nie knabe sô tugentrîch,
noch alsô ellenthaft geborn.
sîn dinc nâch wunsche ist ûz erkorn.‹
Seht, alsô wart gerüemet
und wol mit lobe geblüemet
der hôchgemuote Achilles.
sîn herze vleiz sich alles des,
daz wirde heizen mohte;
swaz hôhen êren tohte,

dass es nirgendwo seinesgleichen gibt. 
Nie wurde ein so tüchtiger 
und kühner Junge geboren. 
Seine Situation ist ideal; sein Schicksal einzigartig.‹
Seht, auf diese Weise wurde der
glückselige Achill gepriesen
und mit Lob schön geschmückt. 
Sein Herz strebte nach allem,
was man als Ehre bezeichnen kann.
Alles, was ihm hohes Ansehen zu versprechen schien,


[»dinc« kam in den vergangenen Versen mehrmals vor und mittlerweile vermute ich, dass es eher mit »Schicksal«, »Geschick« o.ä. zu übersetzen ist. Das Grimm’sche Wörterbuch hat unter Punkt sieben im Artikel »ding« auch »lage, angelegenheiten, umstände«; dazu ließen sich ja vieleicht auch »Stellung« und »Situation« ergänzen.]

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