Mittwoch, 29. Januar 2014

131-140

ze liehte künnen dringen,
wan sprechen unde singen:
diu zwei sint alsô tugenthêr,
daz si bedürfen nihtes mêr
wan zungen unde sinnes.
der wirde und des gewinnes
genüzzen si von schulden,
daz man si gerne dulden
ze hove solte und anderswâ.
nû tuot man in ze liebe dâ


sich bemerkbar machen kann,
nur das Vortragen und Singen,
die beiden haben eine so herausragende Qualität,
dass sie nicht mehr benötigen
als Zugen und Verstand.
An Würde und Nutzen
haben sie zurecht Anteil,
so dass man sie am Hof und überall
gern dulden soll.
Nun tut man ihnen zuliebe dort

[Ich übersetze »ze liehte künnen dringen« (was wörtlich »in der Lage sind, an das Licht zu dringen« meint) etwas freier, da mit dem »Licht« nicht immer die Sichtbarkeit gemeint ist, sondern allgemein die Perzeption.]

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