Donnerstag, 23. Januar 2014

91-100

ûf einen tihter ûz erwelt.
ein ander lop wirt iu gezelt,
dâ mite in hât getiuret got.
im gap sîn götelich gebot
als edellîche zuoversiht,
daz er bedürfe râtes niht,
noch helfe zuo der künste sîn,
wan daz im unser trehtîn
sinn unde mundes günne,
dâ mite er schône künne


einem außergewöhnlichen Erzähler.
ein zweites Lob sei euch genannt,
womit ihn Gott ausgezeichnet hat.
Sein göttliches Gebot gab ihm
solch herrliche Zuversicht,
dass er keinen Rat und
keine Hilfe zu seiner Kunstfertigkeit benötigt
als dass ihm unser oberster Herr und Gott
Gedanken und Stimme gönne,
so dass er hierdurch in der Lage ist,


[Für »trehtîn« gibt der Lexer »Kriegsherr« und »Heerfürst« an und weist darauf hin, dass im Mittelhochdeutschen immer Gott gemeint ist. Ich habe mich für die Zwillingsformel »Herr und Gott« als Übersetzung entschieden.]

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