Freitag, 17. Oktober 2014

1681-1690

schôn unde sæleclichen stât.
het er getragen rîche wât,
sô wære ein wunder dâ gezelt
von sîner clârheit ûz erwelt
und von der liehten varwe sîn.
diu gap sô wunnebæren schîn
ûz sînem swarzen huote,
als ob ein hac dâ bluote
von rôsen rîchen dornen.
den süezen hôchgebornen

das war bei ihm versammelt.
Hätte er kostbare Kleidung getragen,
dann hätte man dort Bewundernswertes
von seiner auserwählten Schönheit
und von seiner leuchtenden Farbigkeit erzählt.
Die glänzte so behaglich
aus seiner schwarzen Haut,
wie wenn ein Dornbusch dort geblüht hätte
mit Rosen voll mit Dornen.
Den süßen, hochgebornen

[Für »Haut« würde man eigentlich das mittelhochdeutsche »hût« erwarten; aber »huote« als irgendetwas, das mit Schutz und Behütung zu tun hat, scheint wenig Sinn zu geben.]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen