Donnerstag, 27. Oktober 2016

5991-6000

bevalch si dar in sîne gewalt.
mit süezen worten manicvalt
bat in diu frouwe sêre,
daz er mit sîner lêre
des knaben underwünde sich.
›entriuwen‹, sprach er, ›daz tuon ich,
vil hôchgeborniu vrouwe guot!
sît des geruochet iuwer muot,
daz ich zieh iuwer edele fruht,
sô wirt daz kint mit hôher zuht

übergab sie dort seiner Aufsicht und Führung.
Mit vielerlei süßen Worten
bat ihn die Dame inständig,
dass er sich mit seiner Erziehung
des Knaben annehme.
›Seid gewiss‹, sagte er, ›vornehme, überaus hochgeborene Dame,
dass ich das tun werde!
Da ihr entschieden habt,
dass ich eure edle Leibesfrucht unterweisen soll,
so wird das Kind mit ausgezeichneter Erziehung

[Ich übersetze »gewalt« mit einer Doppelformel, um das Bedeutungsspektrum abzubilden; ich werde aber das Gefühl nicht los, dass es eine einfachere Lösung gibt.]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen