Mittwoch, 19. Mai 2021

14810-14819

im wart kalt unde heize

von herzelicher pîne.

ir zweiger hande schîne

diu minne im under ougen streich.

nû rôt, nû aber denne bleich

wart er gemâlet dicke

und wurden sîne blicke

trüeb unde senebære.

von kumberlicher swære

der clâre trûren dolte,


Durch die Qualen, die sein Herz auszustehen hatte,

wurde ihm kalt und heiß. 

Die Liebe pinselte ihm ihren zweifachen Glanz

unter die Augen:

zuerst rot, dann wieder blaß und bleich

wurde er immer wieder angemalt

und sein Blick wurde

trüb und sehnsuchtsvoll.

Durch den Kummer und die Mühe

hatte der Tadellose Trauer zu erleiden

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