Donnerstag, 7. Mai 2015

2811-2820

Si wart von dem cleinœte geil,
wan si dûhte ein rîchez heil,
daz ir der apfel worden was.
vrô Jûnô und vrô Pallas
die wurden beide an vröuden tôt.
beswæret unde schamerôt
sprâchen si Pârîse zuo:
›daz dich Unsælde trûric tuo!
wie kanst dû kriege scheiden.
dû möchtest wol uns beiden

Sie wurde durch das Kleinod überglücklich,
denn es schien ihr ein großes Glück zu sein,
dass sie den Apfel bekommen hat.
Frau Juno und Frau Pallas
die erlitten beide an der Freude den Tod.
Betrübt und rot vor Scham
sagten sie zu Paris:
›Das Unglück soll dich in Trauer stürzen!
Wie kannst du Streitfälle schlichten?
Du hättest es uns beiden

[Vielleicht ist »Glück« hier eine schlechte Übersetzung für »heil«; aber »Segen« oder »Gewinn« dürften auch nicht viel besser sein.]

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