Mittwoch, 4. Juli 2018

9421-9430

verdirbet iuwer clâriu jugent,
wan mich erbarmet iuwer tugent,
der hôhes lobes nie gebrast.‹
›genâde, herre,‹ sprach der gast,
›ir sprechent friuntlîch unde wol,
daz ich verschulden iemer sol
mit lîbe und mit dem guote.
mir ist alsô ze muote,
swaz mir dar umbe sol geschehen,
daz ich den wider wil gesehen

wenn eure strahlende Jugend zugrunde geht,
denn weil ihr so begabt seid, und es euch deshalb
an großem Lob nie gefehlt hat, leide ich mit euch.
›Habt Dank, Herr‹, sagte der Gast,
›dass ihr freundlich und klar gesagt habt,
dass ich Leben und Besitz
für immer verwirken werde.
Mir aber steht der Sinn danach
– ganz egal, was mir auch geschen wird –,
den Widder zu sehen

[Ist »hohes Lob« eigentlich etwas anderes als »großes Lob«? Ist das eher sowas wie »edles Lob«?]

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