Freitag, 11. Januar 2019

10201-10210

beslâfen und geminnet was.
er nam z’ein ander unde las
sîn ingesinde dô zehant
und fuorte gegen Kriechenlant
den schæper und die frouwen sîn.
daz diu getriuwe künigîn
von ir vater schiet dur in
und mit im vuor ze lande hin,
daz was ein übel mære,
wan diu vil tugentbære

geschlafen und Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte.
Daraufhin holte und versammelte er
sogleich seine Gefolgsleute
und führte das Vlies und seine edle Dame
gen Griechenland.
Dass sich die treue Königin
wegen ihm von ihrem Vater trennte 
und sich mit ihm auf die Reise begab,
das war ein üble Geschichte,
denn die überaus Ehrenhafte

[Ich gehe davon aus, das die Bedeutung von »geminnet« hier nahe an »beslâfen« grenzt, wobei ich ungern »beschlafen« übersetzen möchte, weil das Wort heute wohl kaum mehr jemand verwendet.]

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