Mittwoch, 9. Juli 2014

1161-1170

beidiu frouwen unde man;
dâ gleiz vil manic fürspan
und manic edel schapellîn,
dâ bôt durchliuhteclichen schîn
diu gimme und daz gesmîde:
der purper und diu sîde
ir glanz dar under wâben;
dar zuo die bluomen gâben
und diu sunne liehten glast.
dekeiner wunne dâ gebrast,

von sowohl Damen wie auch Herren gesungen;
dort glänzte so manche Spange
und manch edler Kranz;
dort boten die Edelsteine und das Geschmeide
einen alles durchleuchtenden Schein;
Seidenstoffe verschiedener Farben
flochten ihr Leuchten ein;
dazu verströmten die Blumen
und die Sonne hellen Glanz.
An keiner Herrlichkeit,

[»fürspan« bezeichnet eine Spange, die ein Gewand vorne zusammenhält. »purper« ist laut Lexers Handwörterbuch ein kostbarer Seidenstoff von verschiedener Farbe.]

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