Mittwoch, 2. Juli 2025

23120-23129

dar über sult ir alle wege

gebieten und gewaltic sîn

als ein erweltiu künigîn,

ûf die vil êren ist gewant.

niht sorgent mêr ûf iuwer lant,

dâ von iuch Pârîs hât genomen.

ir sît alrêrst ze lande komen

und ze friunden beide.

ich swer iu tûsent eide,

daz man hie niemer niht getuot,


darüber sollt ihr stets

herrschen und entscheiden,

als auserwählte Königin,

der höchstes Ansehen gebührt. 

Macht euch keine Gedanken mehr über euer Land,

aus dem euch Paris fortgebracht hat.

Jetzt erst habt ihr ein Land erhalten

und dazu auch eine Familie. 

Ich schwöre euch tausend Eide,

dass man hier nichts tun wird 


Dienstag, 1. Juli 2025

23110-23119

ir hant snêwîz reht als ein harm

beslôz er in der hende sîn

und gap der werden künigîn

mit rede minneclichen trôst,

dur daz von leide würde erlôst

ir herze und ir gemüete dô.

›nû, vrouwe,‹ sprach er, ›wesent vrô

und lâzent allez trûren abe!

mîn rîch und allez, daz ich habe,

daz setze ich hiute in iuwer pflege,


und ihre Hand, die schneeweiß war wie ein Hermelin,

umschloss er mit seinen Händen.

Er tröstete die edle Königin

mit liebevollen Worten,

damit ihr Herz und Sinn

vom Leid erlöst würden.  

›Edle Frau‹, sagte er, ›seid nun froh

und lasst alles Trauern sein!

Mein Reich und alles, das mir gehört,

das unterstelle ich heute eurer Aufsicht –