Mittwoch, 7. Januar 2015

2111-2120

noch vor ougen niht enhabe.
lânt iuwer üppic strîten abe.
der apfel ist mîn eigen.
ich kan iuch wol gesweigen
an worten und an sinne.
ir wizzent wol, daz minne
brechen muoz für elliu dinc.
minn ist der fröuden ursprinc
und ir mittel und ir ort.
si drücket aller künste hort

oder vor Augen habe.
Lasst ab von eurem unnützen Streiten:
Der Apfel gehört mir.
Ich bin gewiss in der Lage,
euch, euer Reden und Denken, zum Schweigen zu bringen.
Ihr wisst genau, dass die Minne
alles überwindet.
Minne ist der Ursprung der Freude
und ihr Mittel und ihr Ort.
Sie drängt sich dorthin, wo Kunstfertigkeit versammelt ist,

[Wie genau man hier »drücken« übersetzen sollte, ist mir nicht ganz klar.]

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